WAK.MB-Debatte.5-09-HGG
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Eine Erwiderung auf die Offene Antwort an Margitta Klug von Joachim Finster im Mitteilungsblatt Nr. 3/4-2009
Lieber Genosse Finster!
Ich freue mich, dass für dich die Welt offensichtlich noch in Ordnung ist und du - gefragt oder eher ungefragt - nie um einen guten Rat gegenüber zweifelnden Genoss/inn/en verlegen bist, in welchen Sinn stiftenden Aktivitäten diese ihre Zweifel "ertränken" können.
Diesmal also Margitta Klug, aktives Mitglied in der AG Betrieb und Gewerkschaften auf verschiedenen Ebenen, langjähriges Mitglied im Bundesausschuss und mir auch sonst nicht gerade als Genossin vom Typ "Fähnchen in den Wind" bekannt, sondern stets um eigene Einschätzungen bemüht. In bewährter Manier können die Leser/innen des Mitteilungsblatts deine Meinung zu einer Äußerung Margittas in einem öffentlichen Email-Forum lesen (die sie ebenda übrigens selbst auch als "sarkastisch" qualifizierte), ohne selbst mehr über das Original oder gar den ganzen Zusammenhang (der im öffentlichen Archiv der Liste http://groups.google.de/group/leipziger-linke nachlesbar ist) zu erfahren.
Auch ist mir nicht aufgefallen, dass du dich in irgendeiner Weise an besagter öffentlicher Diskussion beteiligt hättest, in der es ja u.a. um nichts Geringeres als die Aushebelung der Schiedsgerichtsbarkeit in der Leipziger Linkspartei durch dauerhafte Untätigkeit der Schlichtungskommission des Stadtverbands ging. Dass sich an diesem Zustand seither wenig geändert hat, muss ich nicht besonders betonen, denn du bist mit den Dynamiken im Leipziger Stadtverand sicher hinreichend vertraut. Unter http://www.leipzig-netz.de/index.php5/WAK.AG-Diskurs.Schiedsverfahren findest du eine Zusammenstellung unserer Recherchen.
Was also, lieber Joachim, ist deine Botschaft? Augen zu und durch? Kritik arbeitet nur dem Klassenfeind in die Hände? Wer UNS kritisiert, der schadet UNSERER Sache? Sind wir im 20. Jahr der "Wende" wirklich schon wieder so weit?
Diese spezifische "Wir"-Sicht, die Christoph Nitz (Lima, Berlin) am 1.4. auf einer von der AG Diskurs initiierten Diskussion auch schon mal mit der Vokabel "Ich als Parteisoldat" untermauerte, war bereits mehrfach unser Thema, so auch am 22.4. und 13.5. Wir laden dich ein, an unserem Meinungsaustausch teilzunehmen.
Auch möchte ich Paul Frosts Nachtrag nicht unerwähnt lassen, in welchem er (nicht nur) den Veranstaltern und Teilnehmern der von Joachim Finster genannten Veranstaltung den Beitrag
- Dr. Dr. Joachim Kahl (Marburg) "Die Partei, die Partei, die hat immer recht." Kritik der marxistisch-leninistischen Partei. Eine ideologiekritische Analyse des Louis Fürnbergschen "Liedes von der Partei" - http://www.kahl-marburg.privat.t-online.de/kahl_marx1.pdf
zur Lektüre empfiehlt. "DIE LINKE strebt die Entwicklung einer solidarischen Gesellschaft an, in der die Freiheit eines jeden Bedingung für die Freiheit aller ist. Die neue LINKE ist plural und offen für jede und jeden, die oder der gleiche Ziele mit demokratischen Mitteln erreichen will" (aus der Präambel der Bundessatzung). Die Schwierigkeiten der Linken mit ihren eigenen Wurzeln und diesen Ansprüchen werden wir nur meistern, wenn wir nicht die Augen vor ihnen verschließen.
Hans-Gert Gräbe, 30.05.2009
Quellen:
- WAK.MB-Debatte.4-09-JF - Beitrag von Joachim Finster im Mitteilungsblatt Nr. 3/4-2009 und Verweise auf weitere Kommentare
- Nachsatz von Paul Frost - http://groups.google.de/group/leipziger-linke/msg/6b09b46bb10194ba