LEX.Wissenschaftssommer2008.Allgemeines
Die Initiative "Wissenschaft im Dialog" (WiD)
(Quelle: Broschüre "Wissenschaft im Dialog", März 2004)
Startpunkt: Im Mai 1999 veranstaltet der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft das Symposium PUSH - Public Understanding of the Sciences and Humanities. Dort verabschieden die großen deutschen Wissenschaftsorganisationen ein Memorandum "Dialog Wissenschaft und Gesellschaft". Gleichzeitig startet der Stifterverband ein Aktionsprogramm PUSH und jährlich wiederkehrende Wissenschaftstage werden vorgeschlagen. Parallel dazu kommt vom BMBF und der Deutschen Physikalischen Gesellschaft die Idee eines "Jahres der Physik". Beide Initiativen werden 2000 im "Jahr der Physik" zusammengeführt.
Ziel der Initiative WiD ist es, Bevölkerung und Wissenschaftler zu unterstützen und zu motivieren, miteinander ins Gespräch zu kommen. Neben einem solchen populärwissenschaftlichen Anspruch will WiD auch Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen miteinander ins Gespräch bringen.
WiD sieht sich als Mittlerin zwischen Forschern und Laien sowie zwischen Wissenschaft und Gesellschaft, als Initiatorin, Unterstützerin, Koordinatorin und Organisatorin für den Prozess der Wissenschaftsvermittlung in Deutschland und steht als Ansprechpartnerin für internationale Kontakte auf diesem Gebiet zur Verfügung. Die Geschäfte der Initiative werden von der Wissenschaft im Dialog gGmbH mit Sitz in Berlin wahrgenommen, die von den beteiligten Wissenschaftsorganisationen zu diesem Zweck gegründet wurde.
Zentrale Aktivität ist der jährlich organisierte Wissenschaftssommer. Daneben ist seit 2002 ein Ausstellungsschiff mit einer thematischen Mitmachausstellung über ca. 4 Monate auf den Wasserstraßen in verschiedenen Städten Deutschlands unterwegs. Außerdem wird eine interaktive Wissenschaftsseite im Internet gepflegt.
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Der Wissenschaftssommer
Im Mittelpunkt der Aktivitäten steht der Wissenschaftssommer, der seit 2000 als Veranstaltungswoche in jeweils einer anderen deutschen Stadt und einem anderen Bundesland durchgeführt wird. Angestrebt wird jeweils ein Mix aus verschiedenen Veranstaltungsformaten, mit denen Erkenntnisse und Experimente aus der Forschung im öffentlichen Raum und für verschiedene Altersgruppen gut präsentiert werden können.
- Ausstellungen, Filme, Symposien, Vorträge
- Unterhaltende Showelemente und künstlerische Aspekte
- Experimente und Workshops zum Mitmachen.
Anfassen und Mitmachen ist wichtig, damit Groß und Klein einen Zugang zu den oft komplexen Wissenschaften bekommt. Zielgruppen sind:
- die ganz Kleinen
- Schüler und Jugendliche
- Erwachsene
Jeder Wissenschaftssommer beginnt mit einer großen Eröffnungsveranstaltung als Auftakt der Wissenschaftswoche und führt auf spielerische und künstlerische Weise an das Thema heran.
Ausstellungen zum Mitmachen und Anfassen: Diese werden in der Regel von den Wissenschaftsorganisationen beigesteuert. Erläuterungen sollen allgemeinverständlich verfasst und Ausstellungsstücke nach Möglichkeit zum Mitmachen konzipiert sein. Jeder Ausstellungsstand wird rund um die Uhr von Wissenschaftlern betreut, die für Fragen und Gespräche bereitstehen.
Vorträge und Experimentalvorträge: Erreicht werden soll allgemeine Verständlichkeit, Wiedergabe wissenschaftlicher Inhalte auf unterhaltsame Art und Weise. Besonders gut werden Experimentalvorträge mit Vorführungen und Versuchen angenommen. Immer wird zum Fragen und Diskutieren eingeladen.
Schülerlabore und Workshops: Wichtiges interaktives Element für Groß und Klein. Durch Mitmachen und Selbermachen wird das Interesse der Teilnehmer an Wissenschaft und Forschung am leichtesten geweckt und Fragen können am intensivsten diskutiert werden.
Lange Nacht der Wissenschaften: Einen ganzen Abend lang bis tief in die Nacht öffnen die lokalen Forschungseinrichtungen ihre Institute und Labors und gewähren Einblick in ihre Welt des Wissens und Experimentierens. Soll vergnüglich sein und bietet begleitend ein Bühnenprogramm und eine Wissernschaftsparty.
Ziel von WiD ist die dauerhafte Installierung von Langen Nächten der Wissenschaften in allen Städten, in denen ein Wissenschaftssommer stattgefunden hat.
Wissenschaft-Filmfest: Es werden Spielfilme gezeigt, die sich auf populäre Weise mit Wissenschaft befassen, etwa "Jurassic Park". Im Anschluss werden die Filminhalte mit Besuchern und Experten diskutiert. Wird in Kooperation mit einem örtlichen Kino organisiert und richtet sich vor allem an Schulklassen.
Schülerparlament: Schülerinnen und Schüler setzen sich 2.5 Tage in parlamentarischen Debatten und Verfahren mit aktuellen wissenschaftspolitischen Themen auseinander. Wird betreut von der Heinz-Schwarzkopf-Stiftung Junges Europa. Am ersten Tag hören die Jugendlichen Vorträge und befragen in Arbeitsgruppen Wissenschaftler und andere Experten. Am zweiten Tag diskutieren sie ihre Forderungen an die Politik in Form von Thesen und Anträgen im Plenum und verabschieden sie im parlamentarischen Verfahren. Die Sitzungen finden in Absprache mit den Landtagen in den jeweiligen Parlamentsgebäuden statt und werden von den Medien begleitet.
Schaufenster der Wissenschaft: In der Innenstadt ansässige Geschäfte werden zur Beteiligung am Wissenschaftssommer aufgerufen.
Bisherige Wissenschaftjahre und Wissenschaftssommer
Wissenschaftsjahre werden seit 2000 vom BMBF in Abstimmung mit WiD ausgerufen.
2000 - Jahr der Physik - 28.6.-21.9.2000 in Bonn
federführend: GDNÄ, DPG, 70.000 Besucher
20 Stationen in der Bonner Innenstadt, die unter den Leitmotiven Denken, Sprechen, Fühlen, Sehen, Bewegen, Spielen zum Verweilen und Mitmachen einluden. Anlass war der 100. Geburtstag der Planckschen Quantentheorie.
2001 - Jahr der Lebenswissenschaften - 12.-17.9.2001 in Berlin
... hatten die Besucher Gelegenheit, über Chancen und Möglichkeiten, Risiken und Grenzen moderner Lebenswissenschaften zu diskutieren.
Gemeinschaftsausstellung "Bilder des Lebens" der Wissenschaftsorganisationen im Deutschen Technikmuseum. Ausstellung "Eunderwelt des Wassertropfens" im Museum für Naturkunde. Schaufenster der Wissenschaft in den Arkaden am Potsdamer Platz.
Höhepunkt war die erstmals durchgeführte "Lange Nacht der Wissenschaften", weitgehend ein Selbstläufer mit 60.000 Besuchern.
2002 - Jahr der Geowissenschaften - 22.-28.8.2002 in Bremen
... gemeinsam mit MARUM, Zentrum für marine Umweltwissenschaften an der Uni Bremen .. das komplexe System Erde in den Mittelpunkt gestellt.
Multimediale Eröffnungsshow auf dem Bremer Domshof. Vorträge und Symposien von Geowissenschaftlern. Im Schülerparlament erarbeiten 100 Schüler in Arbeitsgruppen Thesenpapiere zum Thema "Klimaänderungen - Ursachen und Folgen". Zwei Forschungsschiffe lagen am Weserbahnhof. Ausstellung "Erdkleider" zu Kunst und Wissenschaft im Foyer der Glocke. Lange Nacht der Wissenschaften.
Erstmals kommt das Ausstellungsschiff zum Einsatz.
2003 - Jahr der Chemie - 16.-21.9.2003 in Mainz
... gemeinsam mit dem MPI für Polymerforschung und der Univ. umfassendes Programm mit interaktiven Ausstellungen, allgemein verständlichen Vorträgen und öffentlichen Diskussionen. 55.000 Besucher.
Multimediale Eröffnungsshow "Sound of Chemistry". Highlight: Ausstellungen im Kurfürstlichen Schloss. Vormittägliche Experimentalvorlesungen erfreuten sich besonderer Beliebtheit bei Schulklassen. Wissenschaftsmarkt der Uni in einer Zeltstadt auf dem zentralen Gutenbergplatz. Lange Nacht der Wissenschaften mit etwa 8.000 Besuchern auf dem Universitätscampus.
Schiff "MS Chemie" (9.7.-29.9.2003) tourte mit einer Austellung "Chemie im Alltag" in seinem Laderaum 3 Monate durch 26 Städte entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse.
2004 - Jahr der Technik - 25.9.-1.10.2004 in Stuttgart
... gemeinsam mit dem Fh Institut f. Produktionstechnik und Automatisierung, Uni Stuttgart und weiteren Partnern. Motto "Mobilträume". Über 110.000 Besucher.
... gemeinsam mit dem Fh Institut f. Produktionstechnik und Automatisierung, Uni Stuttgart und weiteren Partnern. Motto "Mobilträume". Über 110.000 Besucher.
Eröffnung durch den SWR Live Tigerenten Club auf dem Schlossplatz, anschließend Lange Nacht der Wissenschaften unter dem Leitgedanken "Technik, die die Welt bewegt". Herzstück war die große Zeltstadtausstellung (über 1.000 m^2) auf dem Schlossplatz. 38 Aussteller präsentierten Technik hautnah und in allen ihren Facetten. Ausstellung "virtuelle und digitale Welten" auf dem Campus Stadtmitte. Große Podiumsdiskussion zur Zukunft der Technik zum Abschluss des Wissenschaftssommers.
Ausstellungsschiff "MS Technik" (4.6.-1.10.2004) mit einer Ausstellung "Technik erweitert menschliche Fähigkeiten" mit Exponaten aus Instituten der FhG, Helmholtz-G. und Leibniz-G. auf Rundreise durch deutsche Flüsse, u.a. auch im Berliner Regierungsviertel.
2005 - Einsteinjahr - 11.-26.6.2005 in Potsdam/Berlin
Anlässlich des 100. Jubiläums der Einsteinschen Relativitätstheorie. Umfassendes Programm mit Ausstellungen, Konzerten, Theaterstücken, Experimenten und einer Segelregatta. Über 130.000 Besucher
Lange Nacht der Wissenschaften als Auftakt. Bebelplatz mit multimedialen Präsentationen. Ausstellung "Highlights der Physik" in der Urania. Jugend-Filmfest am Potsdamer Platz. Weltgrößte Fantasiemaschine am Bahnhof Friedrichstraße. Jahrmarkt der Wissenschaften im Potsdamer Lustgarten mit 35 Ausstellern aus der Region. In der zweiten Woche Verdichtung auf Potsdamer Telegrafenberg und Neuen Markt mit Sommernachtsvorträgen usw. Zwei große Sonderausstellungen zum Einsteinjahr.
Ausstellungsschiff "MS Einstein" (19.5.-19.9.2005) als schwimmendes Science Center in 36 Städten.
Scienox - das Wissenschaftsspiel von WiD "Jäger des verlorenen Wissens"
2006 - Jahr der Informatik - 15.-21.7.2006 in München
60.000 Besucher
2007 - Jahr der Geisteswissenschaften - 9.-15.6.2007 in Essen
Rund 35.000 Menschen besuchten den Wissenschaftssommer in der Zeltausstellung auf dem Kennedyplatz, auf dem Campus der Universität Duisburg-Essen und an 20 weiteren Orten.
2008 - Jahr der Mathematik - 28.6.-4.7.2008 in Leipzig
Man rechnet mit 40.000 Besuchern, davon 25.000 zur Eröffnungsshow.