Gruene.2011-01-06

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Pressemitteilung der Stadtratsfraktion Leipzig Bündnis90/Grüne vom 06.01.2011

Grüne fordern dringend Vertagung der Entscheidung über Anteilsverkäufe

Nachdem die geplante öffentliche Anhörung zur Diskussion über die Verkäufe von Anteilen an den beiden kommunalen Unternehmen perdata und HL Komm durch den Oberbürgermeister vom 12. auf den 17.01. verschoben werden musste, fordern die Grünen im Leipziger Stadtrat nun auch eine Verschiebung der entsprechenden Vorlage und damit der Entscheidung über eventuelle Anteilsverkäufe.

Der Vorsitzende der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Wolfram Leuze, hat Oberbürgermeister Jung in einem Brief zu diesem Schritt aufgefordert. „Die Zeit zwischen Anhörung und Beschlussfassung wäre sonst schlichtweg zu kurz.“ erklärt Leuze.

Durch eine zu kurze Frist sieht Leuze nicht zuletzt auch die öffentliche Anhörung entwertet. Schließlich soll diese die Gelegenheit bieten, öffentlich die Situation der Stadt und der LVV zu reflektieren, die Gründe und Argumente für und wider die Anteilsverkäufe darzustellen und somit im besten Fall auch Verständnis der Bürgerinnen und Bürger für die Entscheidung des Stadtrates zu schaffen, wie auch immer diese ausfallen möge.

„Wenn die Anhörung in die Beratungen und Entscheidungsfindung der Fraktionen mit eingehen soll, muss dafür mehr Zeit eingeräumt werden. Ansonsten würde man der Öffentlichkeit und auch den Referentinnen und Referenten bei der Anhörung etwas vorgaukeln.

Verantwortungsvolle Politik bedeutet für uns, dass wir uns intensiv mit Vorschlägen, Initiativen und Anträgen beschäftigen und weder alles von vornherein ablehnen noch alles abnicken. Wir lassen uns auch keine Alternativlosigkeit zu den Privatisierungen einreden. Entscheidungen über Privatisierungen sind nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern auch in Parteien und Fraktionen sehr kontrovers. Entsprechend gut müssen Privatisierungen und die korrespondierenden Anforderungen durchdacht und begründet sein. All dies bedarf Zeit. Und vielleicht wird man in diesem Zusammenhang auch einmal daran erinnern dürfen, dass die Stadträtinnen und Stadträte ehrenamtlich tätig sind.“

Für die Behandlung der Vorlage wäre es nach Ansicht der Grünen angebracht, wenn der Oberbürgermeister vielleicht sogar eine Sondersitzung des Stadtrates im Februar einberufen würde.