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Gründungsaufruf der Bürgerinitiative vom 22.10.08
Liebe Leipziger Bürgerinnen und Bürger!
Im nächsten Jahr soll das neue Hauptgebäude der Leipziger Universität eröffnet werden. Im Laufe mehrerer Jahre wurden in einem ernsthaften Diskurs Lösungen zur Gestaltung, zur Nutzung sowie zur Erinnerung und Mahnung an die Missetat der Sprengung 1968 gefunden.
Diese Kompromisse werden jetzt ernsthaft in Frage gestellt. So sollen die bisher durch eine Glaswand getrennte weltliche Aula und ein christlicher Andachtsraum zu einem großen Ganzen verbunden und so mitten in der Universität eine christliche Kirche etabliert werden.
Es geht also nicht nur um eine Glaswand, die entfallen soll, sondern es geht um den Versuch, eine durch das Grundgesetz vorgegebene Trennung von Staat und Kirche auszuhebeln und letztlich der Leipziger Universität Anschein und Gepräge einer christlichen Bildungsstätte zu verleihen. Zur Durchsetzung dieser Vorstellungen engagieren sich bekannte Personen, bildete sich eine Initiativgruppe, werden Andersdenkende diffamiert und suggerieren veröffentlichte Meinungen, dass die Mehrheit der Leipziger diese Auffassungen teile.
Die Bürgerinitiative: > Für eine weltoffene, weltliche und autonome Universität < verteidigt den gefundenen Kompromiss und wendet sich gegen alle Versuche einer einseitigen geistigen oder geistlichen Beeinflussung und Ausrichtung der Universität.
Die Bürgerinitiative will allen Bürgerinnen und Bürgern Leipzigs ein Podium schaffen und Stimme geben, die die Trennung von Kirche und Staat in einer modernen Universität für unabdingbar halten.
Die Bürgerinitiative verurteilt Diffamierungen Andersdenkender, wie in der letzten Zeit mehrfach erfolgt.
Die Bürgerinitiative fordert alle Bürgerinnen und Bürger auf, sich hinter die Konzepte von Universität und Studentenschaft zu stellen, um so den erreichten Kompromiss zu verteidigen. Sie unterstützt voll die Resolution, die von Prof. Seiwert verfasst und von der Mehrheit der Senatoren unterzeichnet wurde, insbesondere die Verweise auf Bewahrung und Sicherung der Autonomie der Universität.