Attac.DenkTankStelle.2012-03-05
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DenkTankStelle von Attac-Leipzig
- Thema: Zur Rolle von Konflikten und Widersprüchen in der Gesellschaft
- Ort und Zeit: Mo, 05.03.2012, 19 Uhr im Café Grundmann
Ankündigung
Als Thema hatten wir uns das letzte Mal die Rolle der Konflikte und Widersprüche in der Gesellschaft, insbesondere die Frage, ob die Dialektik noch zeitgemäß sei, gestellt. Und bei wem sofort Fragen, wie: "Welche meint er denn mit 'die' Dialektik eigentlich?" und "Was versteht er unter zeitgemäß?" hochkommen, der wäre schon mit richtigen Fragen mittendrin im Disput.
Johannes Schroth, 29.02.2012
Aus einer kleinen Diskussion im Vorfeld
Jens Dechering, 29.02.2012
- Die Frage ist, was unter Dialektik verstanden wird, eine Denkmethode im Sinne Platons, eine Weise des Unterredens (denn daher stammt der Begriff), eine hegelsche Dialektik, eine Marxsche Dialektik usw. Der Versuch, Geschichte zu denken, diese zu verstehen, ist immer zeitgemäß, weil wir phylogenetisch/ontogenteisch wissen wollen, woher wir kommen, wer wir sind und wohin wir gehen - aber ob man es unbedingt unter dem Label dialektischer Materialismus laufen lassen muss, naja... Teleologie in die Geschichte hineinzudenken ist verständlich, aber muss das Märchen wirklich gut ausgehen. Wäre ja auch schlimm, wenn die eigene und damit die gesellschaftliche Geschichte einfach nur sinnlos wäre. Viele können damit nicht leben.
Kornelia Richter, 01.03.2012
- Nur dem erscheint die Geschichte und sein eigenes Leben als sinnlos, der die dialektischen Gesetze der Höherentwicklung alles Lebens durch fortwährenden Kampf um Perfektionierung und Erkenntnis nicht versteht.
Johannes Schroth, 01.03.2012
- ... ich versteh sie nicht und betrachte mein eigenes Leben trotzdem nicht als sinnlos. Ich glaube, so einfach ist das nicht mit der berühmten Spirale vom Niederen zum Höheren.
Kornelia Richter, 02.03.2012
- Die Gesetze der Dialektik, um die es ja wohl in der Diskussion gehen soll, gelten nicht nur für die Natur und die Geschichte, sondern auch für den Erkenntnis- und Perfektionierungsprozess jedes einzelnen Menschen. Und diesen Prozess kann man wohl nicht „klipp und klar beweisen“, sondern nur an sich selbst beobachten. Die eigne Psyche kann nur jeder selbst kennen und erkennen.
Gaston Lubetzki, 03.03.2012
- Wohl dem würde vielleicht Jean Paul denken, der außerdem gesagt haben soll: Man kommt leichter zu jedem andern als zu sich.
Hans-Gert Gräbe, 04.03.2012
- Spannend in dem Zusammenhang auch der vor einigen Jahren im Oekonux-Kontext geprägte Begriff der Kooperenz.