Naturkundemuseum.Konzept-2007
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Umbau Naturkundemuseum Leipzig - Anarbeitung Vorplanung 11/2007
Die zugehörige Dokumentation enthält:
Aufgabe und Grundlagen der Bearbeitung
Erläuterung der Entwurfslösung
Kostenschätzung
Zeichnungen
- Lageplan Erdgeschoßebene
- Stammhaus - Grundrisse Erdgeschoß – Dachgeschoß
- Schnitt und Hauptansichten
- Neubau Funktionsgebäude - Grundrisse Erdgeschoß - 5.Obergeschoß
Ermittlung der Haupt- und Nebennutzflächen
- Übersicht
- Geologie
- Botanik
- Wirbellose
- Wirbeltiere
- Archäologie
- Bibliothek
Arbeitsdokumente des Naturkundemuseums Leipzig
- Schwerpunkte der künftigen Dauerausstellung
- Organigramm und Stellenplan
- Arbeitsplatzbeschreibung
- Öffentlichkeitsarbeit
- Museumspädagogik
- Fachbereiche
- Geologie
- Botanik
- Zoologie-Wirbellose
- Zoologie-Wirbeltiere
- Archäologie
- Bibliothek und Dokumentation
Zuarbeit - Fachplanung Haustechnik
- Elektro – B-Plan Leipzig
- Heizung/Lüftung/Sanitär – GfG Leipzig
Schwerpunkte in der künftigen Dauerausstellung des Naturkundemuseums Leipzig
Ziel der geplanten Neugestaltung der Dauerausstellung und der allgemeinen Verbesserung der
baulich-musealen Infrastruktur des Naturkundemuseums ist seine primäre Rolle als
naturkundliches Bildungs- und Ausstellungszentrum insb. im Regierungsbezirk Leipzig
gemäß den heutigen Anforderungen auszubauen.
Entsprechend sind die Inhalte in der künftigen Dauerausstellung im Nutzungskonzept 2004
festgehalten.
Im Zentrum der Dauerausstellung steht die Dokumentation der vielfältigen Lebensräume
Nordwestsachsens (Regierungsbezirk Leipzig). Dabei gilt es nicht ein statisches Bild davon
zu vermitteln, sondern ihr Werden bis in die Gegenwart mit Blick in die Zukunft in einem
ganzheitlichen Bild erlebbar zu veranschaulichen. Paradebeispiele dafür sind insbesondere die
naturräumliche Dokumentation des Leipziger Auwalds sowie der Leipziger Südraum, die
nach der Fülle ihrer naturkundlichen, naturgeschichtlichen sowie historischen Inhalten einen
hohen Stellenwert innerhalb der künftigen Dauerausstellung einnehmen sollen.
Im Folgenden sind die wichtigsten Themenbereiche zusammenfassend aufgeführt:
Erstbesiedlung / Markkleeberg
Die Konfrontation des Besuchers mit dem Thema der Erstbesiedlung der Leipziger Region vor 280.000 Jahren im Raum Markkleeberg verfolgt das Ziel dem Besucher diese erste Kontaktnahme Mensch – Natur zu verinnerlichen und erlebbar zu machen („Natur begreifen“).
Stadt als Lebensraum
Darstellung des geologischen Untergrundes im Stadtgebiet anhand von Bohrkernen (Präkambrium bis Quartär) bis zur Veranschaulichung der letzten glazialen Überprägung in der Saale-Eiszeit. Im Lebensraum Stadt ist das Wirkungsfeld Mensch-Natur am intensivsten ausgeprägt. Folgende Themen sollen dies u.a. veranschaulichen: Temperatur/ Mikroklima und Schadstoffbelastung; Bebauung; ökologische Nischen; Grünflächen; Verstädterung von Arten. Dokumentation der Bausteine (z.B. Völkerschlachtdenkmal)
Südraum Leipzig
Die tertiären und quartären Bildungen in diesem Raum gehören zum Klassiker der jüngsten Erdgeschichte in Mitteldeutschland. Rekonstruktion der fossilen Lebensräume in der Zeit der Braunkohle-Bildung (inkl. Einrichtung eines „Bernstein-Kabinetts“) und der marinen Transgression („Leipzig lag am Nordseestrand“) im Oligozän. Geschichte des Abbaus der Braunkohle bis zur Braunkohlefolgelandschaft „Neuseen-Land“. Dokumentation der Nordischen Vereisung im Leipziger Raum (Findlinge, Geschiebe und Geschiebefossilien). Rekonstruktion der Pflanzen- und Tierwelt (Bornaer-Mammut!)
Leipziger Auwald
Er steht als Naherholungsgebiet der Leipziger Bevölkerung im engsten Kontakt zum Lebensraum Stadt. Gemessen an der Größe, der Floren- und Faunenvielfalt von europäischer Bedeutung. Seine wechselvolle Geschichte seit seiner Entstehung ab dem ausgehenden Tertiär steht hier im Zentrum. Eine vertiefte Vermittlung von Floren- und Faunenkenntnissen durch Schaffung von Möglichkeiten der Selbsttätigkeit für den Besucher ist hier besonders angebracht.
Leipziger Fließgewässer und Seen
Deren wechselvolle Geschichte ist eine spannendes Kapitel Leipziger Stadtgeschichte bis in die Gegenwart geblieben (Projekt „Pleiße ans Licht“).
Lebensraum Wald
Im Zentrum stehen dabei die für NW-Sachsen bedeutendsten Waldgebiete die Dübener- und Dahlener-Heide. Einsatz der bestehenden Dioramen zur Veranschaulichung der biologischen Inhalte. Einrichtung eines Formicariums für die Waldameise. Dokumentation der Biologie und Formenvielfalt der Pilze („Interaktives Sammeln von Pilzen“). Schaffung von Aktivzonen (selbsttätiges Betrachten und Bestimmen von Kleinlebewesen).
Agrarlandschaft und Siedlungsgebiete
Im Regierungsbezirk nehmen sie mehr als 2/3 der Fläche ein. Ihre Entwicklungsgeschichte ist aufs engste mit der Sesshaftigkeit bzw. Ansiedlung ab der Jungsteinzeit 5.000 Jahre v. Chr. verknüpft. Die Dokumentation dieser interessanten Wechselbeziehung steht im Zentrum. Integriert in diesen Bereich sind lebende Bienen (Schaubeute).
Muldelandschaft
Sie ist wegen ihrer ökologischen Ursprünglichkeit von überregionaler Bedeutung und im Abschnitt Eilenburg Bad Düben im Leipziger Bezirk. Schwerpunkt bildet hier die Darstellung der Biologie von Biber (Diorama) und Fischotter
Natur- und Artenschutz
Neben den im Bestand gefährdeten Tieren sind auch Belege zu ausgestorbenen Arten in Sachsen vorgestellt. Themen wie Artenzahlen, Gefährdung („Rote Liste“), Artensterben national und international sind hier integriert.
Dermoplastiken Herman H. ter Meer (1871-1934)
H.H. ter Meer, der ab 1907 im Zoologischen Museum der Universität Leipzig tätig war, gehört in den engsten Kreis der Begründer der modernen Tierpräparation. Das Naturkundemuseum Leipzig besitzt mit 232 Präparaten die umfangreichste Kollektion aus seiner Hand. Im geplanten Ausstellungsbereich, welcher der allgemeinen Frage nachgeht – „Welche Möglichkeiten bestehen, naturkundliche Sachzeugen für wissenschaftliche Sammlungen haltbar zu machen?“ – sind die Leistungen von ter Meer der wegweisende Ausgangspunkt.
„Was ist Leben ?“
Dies Frage kann einzig mit der Darstellung von Kennzeichen von Lebensäußerungen beantwortet werden (Gestaltwandel, Wachstum, Fortpflanzung, Reizbarkeit- und Umweltabhängigkeit, Vielfalt bis Stoffwechsel/ Photosynthese). In der geplanten Ausstellung sind diese Themenfelder auf jeder Etagenebene unter Nutzung des Volumens des ausgebauten westlichen Treppenhauses in die Dauerausstellung integriert.