MINT.2015-11-26

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26.11.2015 - Gespräch mit dem Vorstand des ZAK e.V.

Gespräch mit dem Vorstand des ZAK e.V. über einen gemeinsamen Projektantrag im Rahmen der zu erwartenden sächsischen Fachkräfterichtlinie

17:00 Uhr in der HfTL, Raum A.046

Aufzeichnungen

Dabei:

  • MINT-Netzwerk: Prof. Hans-Gert Gräbe (Uni Leipzig), Jana Gregor (MPI MIS, Inspirata), Stefanie Hauffe (Hands on Technology), Markus Kotte (LJBW), Thomas Kujawa (Familienfreund KG), Tino Meißner (Inspirata), Ines Petzschler (Inspirata), Karsten Rasche (IB Rasche), Profn. Sabine Wieland (HfTL)
  • ZAK: Ulrike Bernard (GF Haus Steinstraße, Vorsitzende ZAK e.V.), Rudolf Pohl (Stadt Leipzig, Koordination der Leipziger Agenda 21, stellv. Vorsitzender ZAK e.V.), Ralf Elsässer (Koordinator der Leipziger Agenda 21)
  • In einem ersten Punkt informiert Profn. Wieland über eine Anfrage des MINT-Bundesnetzwerks an die Stadt Leipzig
    • Für den 3. Nationaler MINT-Lehrer-Kongress "Fit fürs Weiterlernen - Was kann Schule leisten?" am 9.12.2015 in der Berliner Landesvertretung Sachsen soll eine der Leipziger MINT-freundlichen Schulen für eine Teilnahme gewonnen werden.
    • Auf dieser Veranstaltung soll insbesondere die 1000. MINT-freundliche Schule besonders gewürdigt werden.
    • MINT-freundliche Schulen in Leipzig sind
      • Immanuel-Kant-Schule (Gymnasium) 2012 + 2015
      • Gustav-Hertz-Schule (Gymnasium) 2015
      • Gymnasium Engelsdorf (Gymnasium) 2015
      • Max-Klinger-Schule (Gymnasium) 2015
      • Werner-Heisenberg-Schule (Gymnasium) 2015
      • Franz-Mehring-Schule (Grundschule) 2015
    • In einer Abstimmung spricht sich eine Mehrheit (bei vielen Enthaltungen) dafür aus, das Heisenberg-Gymnasium vorzuschlagen.
    • Nachtrag: In der weiteren Abstimmung mit Stadt und SBA-L wurde entschieden, die Franz-Mehring-Grundschule vorzuschlagen.
  • In einer Vorstellungsrunde machen sich die Anwesenden miteinander bekannt.
  • Profn. Wieland erläutert die Hintergründe des Treffens: Dem Netzwerk wurde avisiert, dass auf Landesebene eine Fachkräfteinitiative gestartet werden soll, in deren Rahmen regionale Fachkräfteallianzen Regionalbudgets bewirtschaften, aus denen heraus zu priorisierende Fördermaßnahmen zur Fachkräftesicherung auf Projektbasis bezuschusst werden. In einem solchen Rahmen möchte die Stadt Leipzig u.a. das MINT-Netzwerk unterstützen. Ein Erfolg versprechender Antrag kann aber nur von einem gemeinnützigen Verein gestellt werden und nicht von einem losen Personenbündnis wie dem Leipziger MINT-Netzwerk. Deshalb wurden Verhandlungen mit dem ZAK e.V. aufgenommen, einen solchen Projektantrag gemeinsam voranzutreiben.
    • Es soll grundsätzliche Verständigung zu folgenden Fragen erreicht werden:
      • Warum ein gemeinsames Projekt?
      • Was haben wir als Akteure davon?
      • Welche Verbesserungen wären damit für unsere Zielgruppen verbunden?
    • Zentral geht es darum, eine gemeinsame Vorstellung vom Projektnutzen und dem Unterstützungsbedarf zu entwickeln und darauf aufbauend in einem Projektsteckbrief erste Aussagen dazu zu fixieren.
  • Allgemeine Diskussion um mögliche Ziele eines solchen Projektantrags:
    • Vernetzung von Akteuren
      • Herr Kujawa weist darauf hin, dass sein Unternehmen auch Mitglied einer Leipziger Allianz Familie und Beruf ist, die ähnliche Ziele verfolgt, aber derzeit wenig aktiv ist.
      • Prof. Gräbe weist auf weitere derartige Akteure hin wie den AK Schule-Wirtschaft, die AG "Bildung und Personalwesen" der SWL oder die Akteure der IHK, die den regelmäßig stattfindenden "Aktionstag Lehrstellen" organisieren und mit denen das MINT-Netzwerk zu verschiedenen Zeiten in Kontakt war.
    • Profn. Wieland berichtet von Eindrücken aus einer Schulleiterkonferenz zum Thema Informatikbildung in der Schule.
    • Herr Rasche betont, dass man den Fokus auf den Ingenieurnachwuchs nicht aus dem Auge verlieren dürfe, der komplexere Fragen aufwirft als Defizite in einem einzelnen der MINT-Fächer im Schulcurriculum abzustellen.
  • Zentraler Fokus eines Projektantrags sollte die Schaffung einer Geschäftsstelle (GS) sein, mit der die bereits laufenden regionalen Integrations- und Vernetzungsprozesse zwischen verschiedenen Akteuren auf ein neues Niveau gehoben werden. Eine solche hauptamtliche personelle Struktur wird benötigt, um dem bisher ausschließlich ehrenamtlichen Engagement mehr Rückhalt zu geben.
    • Herr Pohl stellt dar, dass der Betrieb einer Geschäftsstelle nicht die größte Herausforderung wäre, diese allerdings inhaltlich angeleitet werden müsse. Dafür wäre die Unterstützung aus dem MINT-Netzwerk Bedingung. Diese Arbeit müsste durch den Vereinsvorstand geführt und koordiniert werden, wenn der Verein als Antragsteller auftritt. Die GS kann nicht die ZAK-GS sein, sondern muss die GS des Projekts sein, welche die Projektabwicklung koordiniert. Auch hierzu hat der Verein genügend Erfahrungen, etwa mit dem Projekt "Peak Oil". Der Reiz an einem solchen Gesamtkonstrukt wäre die Möglichkeit, auch über das Projektende hinaus eine solche Struktur zu verstetigen, wenn dazu der politische Wille organisiert werden könne. Ein solcher Aspekt der Nachhaltigkeit sollte bereits im Projektantrag plausibel dargestellt werden.
    • Herr Kotte schlägt vor, über weitere begleitende Strukturen wie einen Fachbeirat nachzudenken, der Vorstand und GS berät und unterstützt.
    • Die Anwesenden gehen davon aus, dass für die vor uns stehenden Aufgaben eine hauptamtlich besetzte GS im Umfang von zwei VZÄ erforderlich ist.
    • Die Inspirata bietet an, dass eine solche GS in ihren Räumen oder einem möglichen Erweiterungsbereich im Gebäude am Deutschen Platz eingerichtet werden kann.
    • Die GS soll insbesondere die Akteure bei der Beantragung von Fördermitteln für Eigenprojekte unterstützen und die Sichtbarkeit von Aktivitäten von Akteuren des Netzwerks erhöhen, da die Pflege entsprechender PR- und Informations-Strukturen die Möglichkeiten berufsbegleitenden ehrenamtlichen Engagements wie im Fall der meisten Akteure des Netzwerks weit übersteigt.
    • Frau Bernard unterstreicht in dem Zusammenhang, dass eine institutionelle Förderung erforderlich ist, um Projektmittel permanent einwerben zu können. Dieser Ansatz wird auf Landesebene in der Kulturförderung seit vielen Jahren verfolgt und muss auch in diesen Bereich übertragen werden, wenn nachhaltig wirksame zivilgesellschaftliche Strukturen aufgebaut werden sollen.
  • Die weitere Diskussion geht um gemeinsam abgestimmte Punkte in einer ersten Variante eines Projektsteckbriefs, um den Dr. Heumann gebeten hat.
    • Profn. Wieland hat hierzu Aufzeichnungen, die unten zusammengestellt sind.
  • Herr Pohl erläutert, dass sich der Verein eine solche Antragstellung zutraut, eine solche Antragstellung voraussichtlich über einen gemeinnützigen Verein wie die ZAK e.V. erfolgen müsse und der Verein unter den heute besprochenen Rahmenbedingungenauch bereit wäre, diese Antragstellung zu übernehmen.
    • Herr Kotte weist darauf hin, dass auch noch einmal ein Abgleich zwischen Projektantrag und Vereinszielen erfolgen müsse und die Verbindung zwischen beidem darstellbar sein muss.
    • Herr Gräbe betont, dass die Zukunftsakademie mit genau einem solchen Anliegen der Vernetzung von Akteuren aus dem MINT- und dem Umweltbereich im Jahr 2011 gegründet wurde und hier lange identifizierte Integrationsbedarfe und Integrationsstrukturen neu belebt würden. Hier liegt also eine hohe Kompatibilität von Projektanliegen und Zielstellungen des Vereins vor, wobei in letzteren Aspekte der Nachhaltigkeit stärker betont werden. Das ist aber bereits 2011 als sinnvolle Erweiterung der "MINT-Debatte" für eine bessere Ziel-Mittel-Balance gesehen worden.

Elemente eines Projektsteckbriefs

Ergebnisse der grundsätzlichen Verständigung zu folgenden Fragestellungen:

Warum ein gemeinsames Projekt?

  • Strategische Weiterentwicklung der Fachkräfteentwicklung, insbesondere MINT,
  • Koordination der Aktivitäten,
  • Weiterentwicklung der Strukturen
  • Zusammenführung der Netzwerke – Stabilisierung des Arbeitskreises Fachkräfteentwicklung / Fachkräfteallianz

Was haben die Akteure davon?

Akteure sind: ZAK, MINT Netzwerk, Stadt Leipzig,

  • Koordination und Sichtbarkeiten der Aktivitäten, gemeinsamer Wissenspool
  • Einheitliche Außendarstellung
  • Stärkung der Akteure

Welche Verbesserungen wären damit für die Zielgruppen verbunden?

Zielgruppen (es ist eine Genderform genannt, es sind aber alle gemeint): Schüler, Eltern, Lehrer, Studenten, Berufseinsteiger, Multiplikatoren, Berufstätige, Wirtschaft, Politik, und weitere

  • Koordinierte Fachkräfteentwicklung
  • Gestaltung, Begleitung der Bildungsübergänge
  • Defizite im Arbeitsmarkt ausgleichen
  • Nachhaltige, ganzheitliche und zukunftsorientierte Bildung

Welche Projektziele sollen realisiert werden?

  • Bündelung aller MINT Aktivitäten in der Stadt
  • Steigerung der Attraktivität der MINT Berufe
  • Koordinierte Fachkräfteentwicklung
  • Gestaltung, Begleitung der Bildungsübergänge
  • Defizite im Arbeitsmarkt ausgleichen
  • Nachhaltige, ganzheitliche und zukunftsorientierte Bildung
  • Qualifizierung und Verstätigung der Netzwerktätigkeit
  • Integration und Inklusion

Welche Aktivitäten sind zu Realisierung notwendig?

  • Vor allem die Installation einer Geschäftsstelle, da das anvisierte Aufgabenportfolio nicht allein mit ehrenamtlichem Engagement zu bewätöigen ist. Aufgabenbereich einer GS siehe unten.
  • Mittel sind erforderlich für
    • 2 hauptamtliche Vollzeit Personen als feste Ansprechpartner in der Geschäftsstelle für die Projektabwicklung
    • Räume und Ausstattung (z.B. für Kommunikation, Marketing, etc.)
    • Finanzierung von geplanten Aktivitäten und Veranstaltungen

Ziel der Geschäftsstelle ist die Vernetzung der verschiedenen Projektpartner und Koordination der diversen Angebote hinsichtlich Bildung für nachhaltige Entwicklung mit besonderem Augenmerk auf MINT Bildung. Die Geschäftsstelle fungiert als Schnittstelle der Netzwerkpartner zur Stadt Leipzig.

Aufgaben:

  • zentrale Anlauf- und Kontaktstelle für Fragen und Anliegen hinsichtlich MINT Bildung und Bildung für nachhaltige Entwicklung (mit festen Bürozeiten)
  • Kontakte zu den Fachkräftegremien, IHK, Handwerkskammer, weitere Arbeitskreise
  • Vernetzung der eingebundenen Projektpartner und Abgleich gemeinsamer Interessen
  • Koordinierte Fachkräfteentwicklung
  • Strategische Weiterentwicklung der Fachkräfteentwicklung, insbesondere MINT
  • Politische Lobbyarbeit
  • angestrebte Verstetigung des Arbeitskreises Fachkräfteentwicklung
  • Langfristige Partnerschaften, Sponsoring
  • Koordination der entsprechenden Angebote
  • Integration von nonformaler Bildungsträger, Erwachsenenbildung
  • Pflege der Homepage des Projektes
  • Pflege von Datenbanken (Adressdatenbank, Angebotsstruktur usw.)
  • Konzeption, Organisation und Nachbereitung von Veranstaltungen des Netzwerkes, beispielsweise
    • Arbeitstreffen der Projektpartner
    • jährliches Treffen der MINT-Botschafter
    • Podiumsdiskussion mit Vertreter/innen aus Politik, Wirtschaft, Schulen und Hochschulen zu den angebotenen Themen
    • ggf. Markt der Möglichkeiten, eigene Beiträge zu Veranstaltungen Dritter, wie beispielsweise "Aktionstag Lehrstellen" (?)
  • Budgetverantwortung / Planung / Abrechnung
  • Beratung bei und Beantragung von Förderungen für Projekte und Veranstaltungen
  • Entwicklung von ausgewählten Verbundprojekten

Aufgaben außerhalb der Geschäftsstelle:

  • Qualitätssicherung
  • Planung von Veranstaltungen
  • Trägerschaft für Projekte

Weitere Partner: IHK, HWK,

Zielgruppen für Fachkräfteentwicklung:

  • Schüler, Eltern, Lehrer, Studenten
  • Nachtrag Bernard: Es sollten auch Flüchtlinge unterstützt werden, um mit Hilfe von MINT-Kompetenzen im Arbeitsleben und in der Gesellschaft ankommen zu können.

Nachtrag Gräbe

Nach Durchsicht weiterer Korrespondenz hier eine zweite Liste für einen möglichen Projektsteckbrief

  • Vernetzung der Akteure
    • Unterstützung der Akteure bei Projektanträgen
    • Förderung gegenseitiger Sichtbarkeit von MINT-Akteuren in der Region
    • Thematische Veranstaltungen für und mit Multiplikatoren zum Erfahrungsaustausch und zur Entwicklung des Netzwerks.
  • Förderung übergreifender Sichtbarkeit von MINT-Aktivitäten, insbesondere durch gemeinsame thematische Veranstaltungen mit Entscheidungsstrukturen in der regionalen Politik und Wirtschaft
  • Monitoring der Wirksamkeit von Projekten und Maßnahmen in Bezug auf ausgewählte Zielparameter (Dynamik eines qualifizierten MINT-Fachkräftepotenzials in der Region, MINT und Frauen, MINT-Abbrecherquoten usw.)

Außerdem wurden zu verschiedenen Zeiten weitere Projektideen im Kontext der ZAK bzw. des MINT-Netzwerks diskutiert:

  • Etablierung eines Zukunftsdiploms nach Trierer Vorbild, um den Prozess auf Stadtebene anbieterübergreifend zu befördern, siehe auch die Multiplikatorenveranstaltung vom 9.12.2010.
  • Leipzig ist sachsenweit die einzige Stadt und im Bundesvergleich mit 4 Schulen (Kant, Heisenberg, Niko, Klinger) Spitzenreiter unter den Städten, in denen sich Schulen am Telekom-Programm "Junior-Ingenieur-Akademie" beteiligen. Mit dem JIA-Verbund (Kant, Heisenberg, Niko) hat Leipzig hier zugleich konzeptionell neue Wege beschritten, die inzwischen von anderen (Halle, Elbe-Elster-Kreis) aufgenommen wurden. Im Kontext des MINT-Netzwerks wurde zu verschiedenen Zeiten überlegt, obn dieser Ansatz zu einem Leipziger "Jungforschernetzwerk" weiterentwickelt werden kann.
  • Aktuell ist gerade die Projektinitiative Halbe-Halbe der Grünenfraktion im Stadtrat, die vom Netzwerk tatkräftig unterstützt wurde, dabei, in den Mühlen der Verwaltung zu versanden. Auch hier wäre die Frage, ob es interessant wäre, diesen Impuls hier mit aufzunehmen.

Auch die Überlegungen zum Selbstverständnis der Zukunftsakademie aus den Jahren 2010 und 2011 könnten für den weiteren Antragsprozess von Interesse sein.