Attac.DenkTankStelle.2016-02-15: Unterschied zwischen den Versionen

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Johannes, 02.02.2106
Johannes, 02.02.2106


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Prof. Gräbe wird eine Einführung machen. Er hat im Vorfeld einige Texte empfohlen (s.u.). Er schreibt weiter
: Die Folien von Jörg Wittenberger zur Modellierung von rechtlichen Prozessen sollten sich die Teilnehmer vorher angeschaut haben.
 
Johannes, 05.02.2106
 
=== Diskussion im Vorfeld ===


HGG meint: Das Ganze wird nur auf dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen um Bitcoin verständlich, etwa
HGG meint: Das Ganze wird nur auf dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen um Bitcoin verständlich, etwa
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* http://bitcoinblog.de/
* http://bitcoinblog.de/
und ist eine Lehrstunde für einen komplexen Geldbegriff.
und ist eine Lehrstunde für einen komplexen Geldbegriff.
HGG, 31.01.2016
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Links:
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** https://medium.com/@octskyward/the-resolution-of-the-bitcoin-experiment-dabb30201f7#.g31hfg3n0
** https://medium.com/@octskyward/the-resolution-of-the-bitcoin-experiment-dabb30201f7#.g31hfg3n0
* Digitales Geld - Links to be added
* Digitales Geld - Links to be added
** https://de.wikipedia.org/wiki/Elektronisches_Geld
** http://www.welt.de/themen/elektronisches-geld/
** http://www.sueddeutsche.de/geld/digitales-geld-auf-dem-weg-zur-google-waehrung-1.1907374
HGG, 31.01.2016


=== Diskussion im Vorfeld ===
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Ich stimme völlig zu, dass das Interessante an dem Problem nicht die Technik, sondern die Frage ist, wie wir als Menschen uns fühlen werden, wenn jede unserer "käuflichen" Lebensäußerungen durch eine globale Geldsupermacht überwacht und gesteuert wird. Der Kampf um eine Einheitswährung und gegen das Bargeld ist schon im Gange. So wie es heute selbstverständlich ist, in Echtzeit ungeheure Datenmengen an den globalen Börsen sekundenschnell zu verarbeiten, ist es kein technisches, sondern ein humanistisches Problem, ob wir uns von jeder individuellen Freiheit verabschieden wollen. Ich möchte jedenfalls in so einer Gleichheits- und Kommandowelt nicht leben.
Ich stimme völlig zu, dass das Interessante an dem Problem nicht die Technik, sondern die Frage ist, wie wir als Menschen uns fühlen werden, wenn jede unserer "käuflichen" Lebensäußerungen durch eine globale Geldsupermacht überwacht und gesteuert wird. Der Kampf um eine Einheitswährung und gegen das Bargeld ist schon im Gange. So wie es heute selbstverständlich ist, in Echtzeit ungeheure Datenmengen an den globalen Börsen sekundenschnell zu verarbeiten, ist es kein technisches, sondern ein humanistisches Problem, ob wir uns von jeder individuellen Freiheit verabschieden wollen. Ich möchte jedenfalls in so einer Gleichheits- und Kommandowelt nicht leben.

Version vom 6. Februar 2016, 10:30 Uhr

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DenkTankStelle von Attac-Leipzig

Thema: Bitcoins und all das ...
Ort und Zeit: Mo, 15. Februar 2016, 19 Uhr im Café Grundmann

Ankündigung

Liebe DTSler,

Vielleicht ist die Eine oder der Andere neugierig geworden und hat Bedarf an weiteren Informationen? Ich habe deshalb einen Artikel aus einem Blog kopiert, den mir hgg gesendet hat und hänge ihn mal an. Vielleicht sollten wir dem Thema Bitcoins und Blockchain mal eine DTS widmen? Sicher wird das - zurechtgestutzt - irgendwann auch mal Zahnarztwartezimmerillustriertenthema, Bitcoins sind es wohl schon, und da schadet es nicht, wenn mensch zumindest ein wenig Ahnung hat.

Wenn es tatsächlich so ist, dass das System ermöglicht die Politik auszusperren, wie die Konzerne es ja handgemacht schon mit den Regeln bei den Freihandelsabkommen versuchen, dann sind wirklich alle gefordert, einschl. sächsische Hausfrau mit Nudelholz. Und lassen wir uns von niemanden einreden, wir wären zu doof, um die "Segnungen" zu verstehen.

Johannes, 02.02.2106

Prof. Gräbe wird eine Einführung machen. Er hat im Vorfeld einige Texte empfohlen (s.u.). Er schreibt weiter

Die Folien von Jörg Wittenberger zur Modellierung von rechtlichen Prozessen sollten sich die Teilnehmer vorher angeschaut haben.

Johannes, 05.02.2106

Diskussion im Vorfeld

HGG meint: Das Ganze wird nur auf dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen um Bitcoin verständlich, etwa

und ist eine Lehrstunde für einen komplexen Geldbegriff.

Links:

HGG, 31.01.2016


Ich stimme völlig zu, dass das Interessante an dem Problem nicht die Technik, sondern die Frage ist, wie wir als Menschen uns fühlen werden, wenn jede unserer "käuflichen" Lebensäußerungen durch eine globale Geldsupermacht überwacht und gesteuert wird. Der Kampf um eine Einheitswährung und gegen das Bargeld ist schon im Gange. So wie es heute selbstverständlich ist, in Echtzeit ungeheure Datenmengen an den globalen Börsen sekundenschnell zu verarbeiten, ist es kein technisches, sondern ein humanistisches Problem, ob wir uns von jeder individuellen Freiheit verabschieden wollen. Ich möchte jedenfalls in so einer Gleichheits- und Kommandowelt nicht leben.

Kornelia, 2.2.2016


Ich habe - möglicherweise und noch - eine andere, weniger pessimistische Auffassung von diesem "Anarcho-Geld". Neben dem Begriff "Freiheit" stellt sich die Frage danach, ob "Geld" als Institution unser Zusammenleben verändern kann - oder ob diese Institution immer unseren gesellschaftlichen Regeln unterworfen ist.

Sein bestimmt Bewusstsein.

-> Geld regiert die Welt
--> oder regiert doch die Welt (also wir) das Geld?

Hier noch zwei Artikel zum Verständnis und zur Bewertung:

Jana, 2.2.2016


Geld ist ein Organisationsprinzip, ein gesellschaftliches Verhältnis aufgrund einer vor Jahrtausenden getroffenen Absprache darüber, wie man "gerecht" individuelle Produkte verschiedenster Hersteller tauschen kann. Sobald Absprachen allgemein angenommen und installiert sind, werden sie zur materiellen Gewalt und treten den Menschen als unabänderliche Institution entgegen, allerdings nur solange, wie die Mehrheit der Menschen diese Absprache mittragen. Geld selbst ist deshalb eine Chimäre, ein Wahn, denn kein Mensch kann beweisen, warum ein bestimmtes Bild so viel kostet und ein Schuh so viel. Beim Geldsystem ist das Problem, dass Bewusstsein zum Sein wurde, zur Diktatur, der wir uns beugen, weil sie uns sinnvoll erscheint. Doch in 100 Jahren wird kein Mensch mehr begreifen, weshalb sich Menschen wegen Geld, einem unbegreiflich anerkannten Äquivalent für selektive Macht über andre Menschen, gegenseitig überfallen und ermordet haben. Sie werden nicht mehr begreifen können, warum man für Geldgewinne die Natur vergiftet, Lebensmittel verbrennt und zugleich massenhaft Menschen verhungern lässt. Das Geldsystem ist irrational, zur Organisation der Selektion von Menschen nach ihrer Nützlichkeit und deshalb als Belohnungsprinzip für die Tüchtigen unerlässlich in einer Mangelwirtschaft. In der Überflussgesellschaft aber ist dieses Belohnungsprinzip einfach nur verbrecherisch.

Ja, wir regieren das Geld, weil wir dieses Selektionsprinzip tragen und begrüßen. Und deshalb lassen wir uns gern von diesem Prinzip regieren. Wir sind Opfer und Täter zugleich. Wir haben heute die technologisch-ökonomisch errungene Freiheit, eine alte Institution nicht mehr zu wollen, weil wir allen Menschen das Nötige zum Leben geben könnten, wenn wir wollten. Warum sollen wir uns einer Diktatur unterwerfen, die uns kaputt macht? Was haben Sie davon, wenn die Banken wegfallen und die globalen Geldströme durch Zentralsysteme weltweit "effektiv" vernetzt sind? Brauchen Sie das, dass Sie 3€ mehr haben als X und 5€ weniger als Y?

Aber gut, über so grundsätzliche Dinge werden sich die Menschen wahrscheinlich erst dann Gedanken machen, wenn überall in der Welt ein gutes Wohlstandsniveau erreicht ist und auch die Reichen begreifen, wie leer ihr Leben ist, wenn sie nur dem Geld hinterher jagen. Schlaraffen werden krank an der Leere werden, denn das Egoismusprinzip erledigt sich selbst, wenn niemand mehr verhungern muss.

Kornelia, 3.2.2016