Attac.DenkTankStelle.2012-07-02: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Ankündigung ===
=== Ankündigung ===


zu ergänzen.
Die 89er Wende zeigt deutlich, dass die Bezeichung jäher Wendungen in der Geschichte als ''Revolution'' sehr vom Standpunkt des Betrachters und damit dem ''Storytelling'' abhängt, welches das eigene Leben begleitet. Wir hatten in einer Denktankstelle vor fast vier Jahren (im August 2008) bereits sehr kontrovers über das verwandte Thema ''Fortschritt'' diskutiert. Wer mag, der kann mehr dazu in [[Attac.DenkTankStelle.2008-08-28|diesem Wiki]] oder meinem  [http://hg-graebe.de/EigeneTexte/fortschritt-10.pdf Text] "Wie geht Fortschritt?" (Juni 2010) nachlesen.
 
Schauen wir also auf die ''jähen'' Wendungen der Geschichte, die wohl Evolution von Revolution scheiden.  Aber hängt dies nicht vom angelegten Zeittakt selbst ab? Ist nicht das, was aus einer Perspektive als Evolution erscheint, aus der anderen eine - in diesem Sinne - Revolution? Setzt sich die technische ''Evolution'' nicht gerade durch Revolutionierungen der Technik durch (Kondratjew lässt grüßen!)?
 
Und wie ist es mit der Entwicklung der Menschheit? Ist das fahle Gelb der Oberfläche unseres Planeten, das in den letzten 10 Milli-JM (JM=Jahrmillion, Maßeinheit geologischer Prozesse) das bis dahin vorherrschende satte Grün abgelöst hat und wohl mit den Aktivitäten vor allem einer der vielen Spezies zu tun hat, eine Evolution oder eine Revolution? Oder eine ''Explosion''?
 
Und wenn wir in diesen 10000 Jahren Menschheitsentwicklung die kruden Veränderungen unserer kulturell-technischen Umwelt in den letzten 500 Milli-JT (JT=Jahrtausend, Maßeinheit biologischer Prozesse) betrachten, die irgendwie in einem kleinen Territorium am Ostufer des Atlantik ihren Ausgang nahmen und sich blitzartig (was sind schon 500 Milli!) über den Globus ausbreitet haben, ist dies ''Revolution'' oder ''Explosion''? Wir nennen es gewöhnlich "Kapitalismus". Kapitalismus also eine einzige "Revolution in der Menschheitsentwicklung"?
 
Was aber bedeutet ''Transformation'' in einem solche Spannungsfeld, steckt doch im Begriff selbst bereits eine gewisse Zielstrebigkeit und Planbarkeit, eine ''gemeinsame Anstrengung'', die Welt nach einem (wessen?) Bilde zu formen. 
 
Ich bin also gespannt, worüber wir denn eigentlich reden werden.
 
Hans-Gert Gräbe, 23.06.2012

Version vom 23. Juni 2012, 17:27 Uhr

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DenkTankStelle von Attac-Leipzig

Thema: Evolution – Revolution – Transformation
Ort und Zeit: Mo, 02. Juli 2012, 19 Uhr im Café Grundmann

Ankündigung

Die 89er Wende zeigt deutlich, dass die Bezeichung jäher Wendungen in der Geschichte als Revolution sehr vom Standpunkt des Betrachters und damit dem Storytelling abhängt, welches das eigene Leben begleitet. Wir hatten in einer Denktankstelle vor fast vier Jahren (im August 2008) bereits sehr kontrovers über das verwandte Thema Fortschritt diskutiert. Wer mag, der kann mehr dazu in diesem Wiki oder meinem Text "Wie geht Fortschritt?" (Juni 2010) nachlesen.

Schauen wir also auf die jähen Wendungen der Geschichte, die wohl Evolution von Revolution scheiden. Aber hängt dies nicht vom angelegten Zeittakt selbst ab? Ist nicht das, was aus einer Perspektive als Evolution erscheint, aus der anderen eine - in diesem Sinne - Revolution? Setzt sich die technische Evolution nicht gerade durch Revolutionierungen der Technik durch (Kondratjew lässt grüßen!)?

Und wie ist es mit der Entwicklung der Menschheit? Ist das fahle Gelb der Oberfläche unseres Planeten, das in den letzten 10 Milli-JM (JM=Jahrmillion, Maßeinheit geologischer Prozesse) das bis dahin vorherrschende satte Grün abgelöst hat und wohl mit den Aktivitäten vor allem einer der vielen Spezies zu tun hat, eine Evolution oder eine Revolution? Oder eine Explosion?

Und wenn wir in diesen 10000 Jahren Menschheitsentwicklung die kruden Veränderungen unserer kulturell-technischen Umwelt in den letzten 500 Milli-JT (JT=Jahrtausend, Maßeinheit biologischer Prozesse) betrachten, die irgendwie in einem kleinen Territorium am Ostufer des Atlantik ihren Ausgang nahmen und sich blitzartig (was sind schon 500 Milli!) über den Globus ausbreitet haben, ist dies Revolution oder Explosion? Wir nennen es gewöhnlich "Kapitalismus". Kapitalismus also eine einzige "Revolution in der Menschheitsentwicklung"?

Was aber bedeutet Transformation in einem solche Spannungsfeld, steckt doch im Begriff selbst bereits eine gewisse Zielstrebigkeit und Planbarkeit, eine gemeinsame Anstrengung, die Welt nach einem (wessen?) Bilde zu formen.

Ich bin also gespannt, worüber wir denn eigentlich reden werden.

Hans-Gert Gräbe, 23.06.2012