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Bestimmen die Schulden die Gestaltung der Stadtpolitik oder wie sieht eine auf Zukunftsinvestition gerichtete Haushaltspolitik aus?
Bestimmen die Schulden die Gestaltung der Stadtpolitik oder wie sieht eine auf Zukunftsinvestition gerichtete Haushaltspolitik aus?


Podiumsgäste:
Podiumsgäste (lt. Einladung):
* Prof. Dr. Thomas Lenk (Direktor des Instituts für Finanzen der Universität Leipzig)
* Prof. Dr. Thomas Lenk (Direktor des Instituts für Finanzen der Universität Leipzig)
* Ronald Weckesser (Vorsitzender Haushalts- und Finanzausschuss Sachsen/MdL Die Linke)  
* Ronald Weckesser (Vorsitzender Haushalts- und Finanzausschuss Sachsen/MdL Die Linke)  
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== Bericht ==
== Bericht ==
Den Part des Moderators hat kurzfristig Herr Heinker (LVZ) übernommen, für Prof. Lenk war dessen Mitarbeiter Herr Rottmann eingesprungen, der auch Koautor der Studie [1] ist.


Die Veranstaltung war im Vorfeld kaum angekündigt worden und nur spärlich
Die Veranstaltung war im Vorfeld kaum angekündigt worden und nur spärlich
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begrüßten sich zum Teil so, wie man nur sehr gute Bekannte begrüßt.
begrüßten sich zum Teil so, wie man nur sehr gute Bekannte begrüßt.


Mit anderen Worten - ich kam mir wie ein Außenseiter vor, ich konnte neben
Zuerst gab es einen Vortrag von Herrn Rottmann zum Thema seines Gutachtens [1]
Winfried Helbig nur zwei weitere Mitstreiter der Initiativgruppe
Bürgerbegehren unter den Besuchern ausmachen.
 
Zuerst gab es einen Vortrag von '''Prof. Lenk''' (Uni Leipzig, Institut
Finanzen/Finanzwissenschaften) zum Thema seines Gutachtens: "Daseinsvorsorge
unter fiskalisch angespannter Haushaltlage"


Dazu ein paar Stichworte:
Dazu ein paar Stichworte:
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zuspitzt.
zuspitzt.


Was mir bei der Info eingefallen ist, es wird kurzfristig Geld in die
B.B., 24.10.2007
Stadtkasse gespült, wenn der Verkauf der Telekom-Immobilien erfolgt
(verhandelt wird schon intensiv), also gibt es in diesem und/oder im nächsten
Jahr ungeplante Einnahmen an Grunderwerbsteuer, der dem Ausbleiben der
Gewerbesteuer entgegenstehen und m.E. ein Grund mehr sein sollte, dem
Regierungspräsidium die Stirn zu zeigen.


B.B., 24.10.2007
Literatur:
* [1] Thomas Lenk, Oliver Rottmann: Öffentliche Unternehmen vor dem Hintergrund der Interdependenz von Wettbewerb und Daseinsvorsorge am Beispiel einer Teilveräußerung der Stadtwerke Leipzig. Arbeitspapier Nr. 36 des Instituts für Finanzen der Universität Leipzig, Juli 2007
** http://www.uni-leipzig.de/%7Eiffwww/fiwi/2_team/pdf/070717_stadtwerke_papier%20PTL1_2.pdf

Aktuelle Version vom 23. Januar 2008, 17:25 Uhr

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Brennpunkt Gemeinde- und Stadtfinanzen
DGB-Forum, Eine Veranstaltung des DGB Sachsen

am 23. Oktober 2007, 18 Uhr, Alte Nikolaischule

Bestimmen die Schulden die Gestaltung der Stadtpolitik oder wie sieht eine auf Zukunftsinvestition gerichtete Haushaltspolitik aus?

Podiumsgäste (lt. Einladung):

  • Prof. Dr. Thomas Lenk (Direktor des Instituts für Finanzen der Universität Leipzig)
  • Ronald Weckesser (Vorsitzender Haushalts- und Finanzausschuss Sachsen/MdL Die Linke)
  • Ines Jahn (ver.di, Bezirksgeschäftsführerin)
  • Axel Dyck (Fraktionsvorsitzender SPD, Stadtrat Leipzig)

Moderation:

  • Dr. Ullrich Langer, Stellv. Ressortleiter Wirtschaft, LVZ

Bericht

Den Part des Moderators hat kurzfristig Herr Heinker (LVZ) übernommen, für Prof. Lenk war dessen Mitarbeiter Herr Rottmann eingesprungen, der auch Koautor der Studie [1] ist.

Die Veranstaltung war im Vorfeld kaum angekündigt worden und nur spärlich besucht: 26 Leute gegenüber von 5 Personen im Präsidium, und die 26 Leute begrüßten sich zum Teil so, wie man nur sehr gute Bekannte begrüßt.

Zuerst gab es einen Vortrag von Herrn Rottmann zum Thema seines Gutachtens [1]

Dazu ein paar Stichworte:

  • "kommunale Verschuldung" ist oft zu eng definiert
  • kurzfristige Schulden werden als sog. Kassenkredite bezeichnet
  • Daseinsvorsorge muss flächendeckend und zu einem politischen Preis angeboten werden, da sie für die Existenz der Bürger essentiell ist. Genannt wurden eine Reihe von Kerngebiete: Abwasser, Abfall, Wasser, Strom, Krankenhaus usw.
  • Rechtliche Grundlage ist (Art. 16, 86 EGV iVm Art. 4 EGV)
  • Zielsetzung der Kommune: Daseinsvorsorge oder Wettbewerb?
  • Bei einer Privatisierung ist zu beachten, dass sich damit die Interessens-, Willensbildungs- und Entscheidungsstrukturen verändern
  • Dass eine Privatisierung zu Preissenkung oder Qualitätsverbesserung führt, ist eine weit verbreitete Utopie.

Eine Privatisierung kann empfohlen werden,

  • nur mit strategischem Investor mit langfristiger Zielsetzung, Monopolisten als Investor sind jedoch kontraproduktiv
  • unter Berücksichtigung der Sicherung des Finanzquerverbundes in der LVV, Sicherung wechselseitigen Know-how-Transfers, Sicherung von Arbeitsplätzen

Herr Weckesser: Im derzeitigen System der Gemeindefinanzierung liegen die Fehler, welche die Verschuldung der Städte vorprogrammieren. Die Lage hat sich durch die Reformen der letzten Jahre noch einmal deutlich verschlechtert.

Herr Dyck: Die SWL handeln sowie so schon "weltweit" und erfüllen nur noch zu einem geringen Teil Aufgaben der unmittelbaren Daseinsvorsorge, so dass sie aus diesem Grund durchaus auch anteilig verkauft werden können, im Gegensatz zu ausschließlich örtlich gebundenen kommunalen Einrichtungen wie z.B. LWB, LVB

Außerdem kam der Hinweis von Herrn Dyck, dass es kaum Mittelstand gibt, durch den das Gewerbesteueraufkommen abgesichert wird. Durch das Wegbrechen eines großen Steuerzahlers (Telekom??) kommt es in diesem Jahr zum Einbruch der Gewerbesteuereinnahmen, was die finanziellen Probleme Leipzigs weiter zuspitzt.

B.B., 24.10.2007

Literatur: