WEV

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Westsächsische Entsorgungs- und Verwertungsgesellschaft

Eigentümer: ZAW

  • 2015: Die Anteile der Sita werden durch die kommunalen Anteilseigner übernommen (LVZ, 25.07.2015)
  • 2005: Einstieg der Sita (deutsche Suez-Ableger) mit 49%, Bau der MBA
  • Betreibt u.a. die Deponie Cröbern und die dortige mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (Quelle: LVZ, 27.03.2007)
    • Kosten der Deponie Cröbern: 75 Mill. Euro
    • jährliche Kapazität: 300.000 Tonnen Müll, wird derzeit bei weitem nicht ausgeschöpft.

Geschäftsführung:

  • GF Günter Lohmann, Holger Bauerfeind (seit März 2007)

Finanzen:

  • Nach andauernd roten Zahlen in 2013-15 insgesamt 3 Mio Euro Gewinn. (LVZ, 25.07.2015)

Investitionen:

  • 194 Mio Euro in die Deponie (1990-2015?), 83 Mio Euro in die MBA (LVZ, 25.07.2015)

Zur Geschichte (nach LVZ, 25.07.2015):

  • Gegründet nach 1990, als im "wilden Osten" private Entsorgungsfirmen und Ingenieurbüros herumzogen, um möglichst große Deponien zu errichten. Stand mehrfach kurz vor dem Bankrott
  • Übergabe an die öffentliche Hand samt der aufgelaufenen Schulden.
  • Leipzig steigt 1992 in den ZAW ein, in dem Leipzig nach den Gebietsreformen nun 60%, der Landkreis Leipzig 40% der Anteile hält.
  • 2005 wird die mechanisch-biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) gebaut, ohne die - nach geänderter Umweltgesetzgebung - die Deponie nicht weiter hätte betrieben werden dürfen. Dazu stieg der deutsche Suez-Ableger Sita ein, baute die MBA und erwarb 49% der Anteile an der WEV.
  • 2015 kaufen die kommunalen Anteilseigner die Sita nach jahrelangem Rechtsstreit aus.
    • Nach LVZ-Angaben lag der Preis im einstelligen Millionenbereich und kann von der WEV aus dem operativen Geschäft beglichen werden.


Presse

  • Der Umweltbund Ökolöwe Leipzig fordert die sofortige Schließung der Deponie Cröbern. Die schon immer kritisierte Überdimensionierung der Anlage führe zu wirtschaftlichen Zwängen, immer mehr Giftmüll zu importieren. GF Bauerfeind weist die Vorwürfe zurück und behauptet, immer gesetzeskonform vorgegangen zu sein. Umwelt-BM Rosenthal gegenüber der LVZ: Die Vorwürfe sind bis dato absolut nicht nachvollziehbar. Jürgen Kasek (Grüne) fordert, den Status der Deponie als Sondermülldeponie aufzuheben. (Quelle: LVZ, 12.03.2009)
  • Die Klage des ZAW gegen den Landkreis Nordsachsen und dessen Kreiswerke Delitzsch über 7 Mill. Euro wegen Nichtabnahme heizwertreicher Fraktion aus der Deponie Cröbern wird von der 1. Kammer des Verwaltungsgerichts Leipzig zurückgewiesen. Grünen-MdL Lichdi stellt fest, dass dies "die Konsequenz der grundsätzlich verfehlten Abfallpolitik in der Region Leipzig sei, die durch eine überdimensionierte Deponie Cröbern und langfristige Knebelverträge" charakterisiert sei. (Quelle: LVZ, 11.09.2008)
  • Das zuständige RP Dresden hat entschieden: Neapel darf nur 35.000 t Hausmüll nach Cröbern liefern. Bis 20.05. muss die Aktion abgeschlossen sein und die heizwertreiche Fraktion muss "sofort der Verbrennung mit dem Zweck der Energieerzeugung zugeführt" werden. (Quelle: LVZ, 22.03.2008)
  • Umweltminister Wöller knüpft neue 100.000 t Hausmüll-Lieferungen aus Neapel an Bedingungen. Dazu muss die Verwertungskette lückenlos dargestellt werden und es dürfen auch keine neuen Zwischenlager "heizwertreicher Fraktion" entstehen. Grundlage des restriktiveren Genehmigungsverfahrens ist eine Änderung der Rechtsgrundlage, nach der nun auch Einwände vom Empfängerland geltend gemacht werden können. Es wird nur Verwertungsabfall aufgenommen, der restlos aufbereitet werden kann (im Gegensatz zu Beseitigungsabfall). Für das Zwischenlager Spröda gibt es eine Vereinbarung mit dem Betreiber über die Schließung des Zwischenlagers zum Ende 2008. (Quelle: LVZ, 08.03.2008)
  • Die Deponie Cröbern nimmt seit Mitte 2007 Müll aus der Müllnotstandsregion Neapel/Kampanien auf. Die WEV geht von 80.000 Tonnen Müll aus Italien für 2008 aus. Damit werden insbesondere Ausfälle bei Gewerbemüll aus der Region in der eh zu groß dimensionierten Anlage kompensiert. Die Deponie produziert "heizwertreiche Fraktion", die u.a. in den Kreiswerken Delitzsch in den umweltfreundlichen Alternativbrennstoff Carbo Light verwandelt wird und in Kraftwerken und Industrie Öl und Kohle ersetzt. Die Abnahmemenge liegt bei mindestens 80.000 Tonnen pro Jahr. Landrat Czupalla, zugleich Aufsichtsrat der Kreiswerke: "Ein Markt mit Zukunft". Eine weitere Produktionsstätte der Kreiswerke ist in Bernburg geplant. (Quelle: LVZ, 08.02.2008)
  • ZAW-Geschäftsleiter Holger Bauerfeind wird als zweiter GF vorgeschlagen. Hintergrund sind offensichtlich Probleme mit der Auslastung der Deponie Cröbern, wo allein in den ersten beiden Monaten 2007 14.000 Tonnen Abfall weniger angeliefert wurden als geplant. Dies schlägt mit Umsatzeinbußen von 1 Mill. Euro zu Buche. (Quelle: LVZ, 27.03.2007)