City-Tunnel

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Chronik

(Quelle: LVZ, 15.12.2007)

  • 1996 wird die S-Bahn Tunnel Leipzig GmbH als Planungsgesellschaft gegründet, nachdem Freistaat Sachsen und die Deutsche Bahn AG Unterstützung beim Tunnelprojekt zugesagt haben.
  • 2002: Bund, Bahn und Stadt Leipzig schließen eine Finanzierungsvereinbarung für das Tunnelprojekt über 572 Mill. Euro Gesamtkosten. Das Land trägt danach über 90% der Kosten. Die Bahn lehnte ab, als Bauherr aufzutreten.
  • 9.7.2003: Offizieller Baubeginn - der erste Prüfschacht entsteht. Deges übernimmt die Projektsteuerung.
  • Jan 2007: Start des Tunnelbohrers am Bayerischen Bahnhof
  • Ende Okt. 2008: Zweite Röhre ist zu Ende gebohrt

Presse

  • Die Tunnelkosten werden nun auf 893 Mill. Euro geschätzt. Die 300 Mill. Euro Mehrkosten trägt fast ausschließlich das Land Sachsen. Allerdings sollen Fördermittel der EU den Eigenbeitrag an den Mehrkosten auf 250 Mill. Euro senken. Die Schätzung der Mehrkosten erfolgte auf der Grundlage von Zahlen des Projektträgers Deges, die durch die Innenrevision des Wirtschaftsministeriums geprüft wurden. Da zu aktuellen Vergaben offensichtlich weitere Nachprüfungsanträge von unterlegenen Bietern gestellt wurden, kann sich die Fertigstellung des Tunnels bis Dezember 2013 hinziehen, was neue Mehrkosten nach sich ziehen würde. Dies soll sich bis Anfang Oktober 2009 entscheiden. Eine Erhöhung des Anteils der Stadt Leipzig (13 Mill. Euro) steht nicht zur Diskussion. Deges macht für die hohen Mehrkosten geltend, dass die Zahlen in 2002 auf der Basis nur einer Entwurfsplanung durch die S-Bahn Tunnel Leipzig GmbH zustande kamen, in der vielfach mit Schätzwerten aus anderen Projekten gearbeitet worden sei. Deges ist erst 2003 eingestiegen. (Quelle: LVZ, 09.+10.09.2009)
  • OBM Jung und Stadtbaurat zur Nedden erfuhren von der weiteren Verzögerung der Fertigstellung um ein Jahr von den Verantwortlichen erst zwei Stunden vor Information der Öffentlichkeit durch Wirtschaftsstaatssekretär Hartmut Mangold. Aus dem SMWA wird darauf hingewiesen, dass der Tunnel nur zum Fahrplanwechsel in Betrieb genommen werden könne, auch wenn "der eigentliche Zeitverzug nur drei Monate betrage". (Quelle: LVZ, 07.11.2008)
  • Weitere deutliche Mehrausgaben werden erforderlich, wofür der schwierige Baugrund im Umfeld des Leipziger Hauptbahnhofs ins Feld geführt wird. Die Fertigstellung ist nun für Ende 2012 (Plan war Ende 2009, zuletzt Ende 2011) anvisiert. Nach 572 Mill. Euro (Baubeginn) und 702 Mill. Euro (Mitte 2008) wird nun von einem weiteren Anstieg der Baukosten in nicht näher bezifferter Höhe ausgegangen. Es sei "die derzeit schwierigste Baustelle Europas". (Quelle: LVZ, 30.10.2008)
  • Die LVB muss zwei Projekte (Umbau Haltestellenkomplex Knauthain, Modernisierung von Haltestellen in der Bornaischen Straße) auf Eis legen, weil das RP dafür keine Fördermittel ausreicht. Diese werden für Mehrkosten am Citytunnel benötigt. Der Finanzbedarf für den Tunnel wird aktuell mit 705 Mill. Euro statt geplanten 572 Mill. Euro angegeben. (Quelle: LVZ, 05.07.2008)
  • Für den Haltepunkt Semmelweißstraße sind die Kosten von geplanten 1.98 Mill. Euro auf 3.45 Mill. Euro gestiegen. Leipzigs Anteil daran steigt von 461.826 Euro auf 771.826 Euro. Die Kostensteigerung resultiert nach Auskunft des Bauführers Deges aus "Mängeln der ursprünglichen Kostenschätzung, die nicht sämtliche Leistungen der Ausschreibung erfasst" habe. Die Stadt versucht, die Mehrkosten wiederum als Fördermittel vom Zweckverband für den Nahverkehrsraum Leipzig zu erhalten, so dass auch diesmal der Stadthaushalt nicht belastet wird. Weiter will die Stadt auf Sondernutzungsgebühren in Höhe von 4.5 Mill. Euro für die Inanspruchnahme öffentlichen Raums durch die Baustellenausrüstung verzichten. Ein solcher Verzicht ist möglich, wenn das Projekt besonders in öffentlichem Interesse liegt. (Quelle: LVZ, 03.07.2008)
  • Beim Tunnelbau zeichnet sich weitere Verspätung ab. Die erste Röhre wird nicht schon Ende 2007, sondern frühestens zum Ende des ersten Quartal 2008 fertig. Die zweite Röhre soll mit Blick auf die erfolgte Baugrundsondierung schneller gebohrt werden, so dass sie wie geplant bis Ende 2008 fertig wird. Damit soll der aktuelle Gesamtzeitplan gehalten werden, nach dem Ende 2011 der erste reguläre Zug durch den Tunnel fahren soll. (Quelle: LVZ, 15.09.2007)
  • Im Zusammenhang mit den Tagen der offenen Tür wird berichtet: Der Tunnel wird frühestens 2010/11 fertig und derzeit 571 Mill. Euro kosten. Die Bahn will 12 Nahverkehrs- und eine Fernverkehrsverbindung durch den Tunnel führen. (Quelle: LVZ, 01.09.2007)
  • Zeitplan wachelt wieder. Politiker können sich nicht darauf einigen, wann die Verkehrsleistungen für den Tunnel auszuschreiben sind. Für eine Tunnelinbetriebnahme Ende 2011 muss bis zum Sommer 2007 ausgeschrieben werden. Die Verantwortlichen in Dresden wollen aber erst einmal abwarten, ob Leonie wirklich Ende 2007 am Hauptbahnhof ankommt. (Quelle: LVZ, 03.04.2007)
  • Bohrstart für Leipzigs City-Tunnel. (Quelle: LVZ, 12.01.2007 und ND, 11.01.2007)
    • Aktueller Stand der Prognosen: Röhre 1 bis Ende 2007, Röhre 2 bis Nov. 2008, danach bahntechnischer Ausbau, Aufnahme des Zugbetriebs spätestens zum Fahrplanwechsel 2011/12
    • Tunnelauslastung: 12 Regionalzüge und S-Bahnen pro Stunde in jede Richtung. Damit werden Fahrzeitreduzierungen um 20 Minuten erreicht.
    • Aktueller Baustopp am Nordende der Trasse wegen Rissen in Gebäuden
    • OBM Jung: "Ich nehme lieber einen Bauverzug in Kauf als Risiken".

Streit um Kosten

  • Stadtrat Engelmann (Linke) weist darauf hin, dass der Bauverzug weitere 1 Mill. Euro Strafe kosten wird, da die Verkehrsleistungen ab Dez. 2011 ausgeschrieben sind, aber nach Engelmanns Schätzung frühestens ab Mai 2012 mit der Aufnahme des Betriebs zu rechnen sei. (Quelle: LVZ, 08.04.2008)
  • Eine aktuelle Schätzung der Baukosten liegt bei 705 Mill. Euro, was weiteren Streit um die Aufteilung der Mehrkosten auf Bund, Land, Bahn und Stadt ins Haus stehen lässt. (Quelle: LVZ, 15.12.2007)
  • P&C einigt sich mit den Tunnelbauern, nachdem die Versicherungssumme auf 50 Mill. Euro verdoppelt und eine direkte Schadensregulierung vereinbart wurde. (Quelle: LVZ, 05.07.2007)
  • P&C ist noch immer nicht zu einer Regelung der haftungsrechtlichen Fragen mit den Verantwortlichen für den Tunnelbau gekommen. Im Gegensatz zu anderen Tunnelprojekten in Hamburg und Düsseldorf, wo Regelungen entsprechend den Vorstellungen von P&C mit privaten Bauherren getroffen wurden, ist in Sachsen der Freistaat Bauherr und folglich öffentliches Recht anzuwenden. (Quelle: LVZ, 06.06.2007)
  • Wirtschaftminister Jurk in einer aktuellen Einschätzung der Risiken: Der angetroffene Baugrund ("extreme Häufung ungünstigster Bodenbeschaffenheiten") hat zu Verzögerungen und Umplanungen beim Bau der Station Leuschnerplatz geführt. Das Risiko des Eintritts der prognostizierten bis zu 47 Mill. Euro Baukostenerhöhung habe sich vergrößert und "liege bei 50 bis 90%". Wichtige Kostensteigerungspotenziale wie die sechsmonatige Wartezeit des Tunnelbohrers seien dabei noch gar nicht berücksichtigt. Die Liquidation der S-Bahn-Tunnel Leipzig GmbH als Unternehmen der Stadt Leipzig werde hinausgezögert, um Haftungsansprüche zu sichern. Das Unternehmen hatte im Auftrag der Stadt Vorplanungen für den Tunnel ausgeführt. Wegen der Verschiebung der Inbetriebnahme von 2008/09 auf 2011/12 ist auch die Ausreichung von Fördermitteln aus dem europäischen Topf in Gefahr. (Quelle: LVZ, 14.05.2007)
  • Über die genauen Stillstandskosten und deren Verteilung dringt nichts an die Öffentlichkeit als dass darüber Uneinigkeit zwischen dem Freistaat und den großen Bauunternehmen (u.a. Strabag, Dywidag, Alpina) besteht und "die Vorstellungen weit auseinander liegen". (Quelle: LVZ, 04.10.2006)
  • Kosten von 576 Mill. Euro werden um 26 bis 73 Mill. Euro überzogen. (Quelle: LVZ, 04.10.2006)
  • OBM Jung geht trotz des rechtlich umstrittenen Vertrags zwischen Stadt und Land davon aus, dass keine Mehrkosten auf Leipzig zukommen". (Quelle: LVZ, 26.8.2006)
  • 23.8. - Sondersitung des Verwaltungsausschusses des Stadtrats zum City-Tunnel. Stadt drängt auf ersten Zugverkehr im Tunnel im Dezember 2010 und keine Beteiligung an Mehrkosten. Stadtrat J. Fischer (SPD) argumentierte, dies resultiere u.a. aus der Erfahrung, dass bereits von in 2002 aufgelaufenen Mehrkosten in Höhe von 100 Mill. Euro nichts auf die Stadt umgelegt wurde. Auch Stadtrat R. Engelmann (Linkspartei) geht davon aus, dass es keine zusätzlichen Rechnungen für die Stadt Leipzig geben wird. Die Verwaltung weiß bis heute nicht, wie es zu den Zeit- und Finanzüberschreitungen kam. Hier müsse Projektsteuerer Deges Auskunft geben. (Quelle: LVZ, 24.8.2006)